Schorsina Meijers geb. Kleffmann

Schorsina Kleffmann wurde am 18. Juni 1854 in Bentheim geboren. Familie Kleffmann, die aus Stadtlohn stammte, war dort vorübergehend einige Jahre ansässig, kehrte jedoch um 1860 nach Stadtlohn zurück. Schorsina heiratete im Alter von 33 Jahren am 29. Mai 1888 in Stadtlohn den deutlich jüngeren, 22-jährigen Meijer Meijers; in der Heiratsurkunde wurde ihr Vorname ausführlich mit „Schenetta genannt Schorsina" angegeben. 
Im Folgejahr 1889 kam ihr ältester Sohn Leopold in Stadtlohn zur Welt, es folgten die Kinder Betty 1891, Siegmund 1892 (der nur wenige Tage alt wurde), Moritz 1894, Lina 1895 und als jüngste Johanna 1899.
Die Wohnadresse der Familie änderte sich innerhalb Stadtlohns verschiedentlich. Spätestens seit 1925 lebten Meijers im Haus mit der Adresse Vredener Straße 13. Meijers bestritten ihren Lebensunterhalt mit dem Handel mit Manufaktur- und Kurzwaren. 
Ihre Kinder hatten das Elternhaus längst verlassen und sich verselbständigt und Meijers waren längst Großeltern geworden, als ab 1933 die nationalsozialistischen Drangsalierungen der jüdischen Bevölkerung einsetzten. 
Nach der Pogromnacht und ihren Schrecken in Stadtlohn trafen Meijers die Entscheidung, Deutschland zu verlassen und in Meijer Meijers' Herkunftsland, die Niederlande, zurückzukehren. Offenbar sahen sie in Deutschland keine Zukunft mehr für sich. 1939 zogen sie um in den Geburtsort von Meijer Meijers, zumal dort in Geesteren nahe Borculo Verwandte wohnten, die ihnen Obdach boten. 
Ihre Lage spitzte sich jedoch mit dem deutschen Einmarsch erneut zu. Gemeinsam mit anderen älteren Borculoer Juden wurden auch Meijer und Schorsina Meijers am 29. März 1943 ins Konzentrationslager Vught geschickt. Dessen mörderischen Lebensbedingungen war die 88-jährige Schorsina nur kurze Zeit gewachsen. Am 23. April 1943 kam sie im Lager zu Tode.